Die Kunst des Gärtners ist seit jeher eng mit dem Konzept des Raumes verbunden. Wir denken an weitläufige Gärten, blühende Wiesen und üppige Baumkronen. Doch was passiert, wenn der Raum begrenzt ist? Wenn Betonmauern die Horizontale bestimmen und die Sehnsucht nach Natur in vertikalen Dimensionen ausgedrückt werden muss?
Genau hier setzt “Vertical Gardening: Grow Up, Not Out” von Miyuki Morita an. Dieses Buch, wie ein farbenfroher Patchwork aus praktischen Anleitungen, inspirierenden Bildern und tiefgründigen Reflexionen über die Beziehung zwischen Mensch und Natur, eröffnet dem Leser eine Welt der vertikalen Gartenkunst.
Moritas Ansatz ist ganzheitlich: Sie betrachtet den vertikalen Garten nicht nur als praktische Lösung für platzsparendes Gärtnern, sondern auch als ein Kunstwerk, das die Grenzen zwischen Indoor und Outdoor verschwimmen lässt.
Ein Fest für die Sinne: Von Wandbeeten bis zu hängenden Kräutergärten
Technik | Beschreibung |
---|---|
Wandbeetsysteme: | Einfache Module, die an Wänden befestigt werden und eine Vielzahl von Pflanzen beherbergen können. |
Grüne Fassaden: | Bepflanzte Strukturen, die Wände begrünen und gleichzeitig Isolierung bieten. |
Hängende Gärten: | Gefäßsysteme, die an Decken oder Balken aufgehängt werden und für üppige Grünpflanzen wie Sukkulenten oder Kräuter geeignet sind. |
Pflanzensäulen: | Drehbare Säulen mit integrierten Bewässerungssystemen, ideal für den Anbau von Kletterpflanzen. |
Diese Tabelle zeigt nur einen Ausschnitt der vielfältigen Möglichkeiten auf, die Morita in “Vertical Gardening: Grow Up, Not Out” vorstellt.
Mehr als nur praktische Anleitung: Eine philosophische Reflexion über die Natur im urbanen Raum
Moritas Buch hebt sich von herkömmlichen Gartenführern durch seine tiefgründige Auseinandersetzung mit der Bedeutung des grünen Raumes in der modernen Welt ab. Sie argumentiert, dass vertikale Gärten nicht nur ästhetisch ansprechende Elemente sind, sondern auch eine wichtige Rolle bei der Verbesserung der Luftqualität, der Reduktion des Urban Heat Island Effects und der Förderung der Biodiversität spielen können.
Die Autorin betont die psychologische Wirkung von Grün auf den Menschen: “In einer Welt, in der wir zunehmend von Beton und Stahl umgeben sind, bieten vertikale Gärten einen Rückzugsort der Ruhe und Inspiration”, schreibt sie.
Ein Meisterwerk der visuellen Gestaltung
Das Buch selbst ist ein Beispiel für die Ästhetik, die Morita predigt. Hochwertige Fotografien zeigen beeindruckende Beispiele für vertikale Gärten in verschiedenen Umgebungen: von engen Balkonen bis hin zu weitläufigen Dachgärten.
Die Typografie des Buches ist klar und elegant, und die Seiten sind mit Illustrationen und Diagrammen angereichert, die den Leser durch den Gestaltungsprozess führen.
“Vertical Gardening: Grow Up, Not Out” ist mehr als nur ein praktischer Ratgeber. Es ist eine Einladung, die Grenzen des traditionellen Gärtnerns zu überschreiten und die Schönheit der Natur in unseren urbanen Lebensraum zu integrieren. Ein Muss für alle Gartenliebhaber, Stadtbewohner und Designenthusiasten!